Dienstag, 27. August 2013

Schwedens nördlichste Brauerei. Die Nausta Bryggeri und ihr Pale Ale

Lappländisches Spitzenerzeugnis. Das Pale Ale aus Slagnäs




Nausta Pale Ale, 5,5 % Alk., Schweden, Nausta Bryggeri



Dieser Wettstreit wirkt vielleicht etwas bizarr, hat aber aus Vermarktungsgründen sicher einen Sinn. Welche von den Dutzenden in den letzten Jahren gegründeten Mikro- und Handwerksbrauereien Schwedens, kann sich als die nördlichste Brauerei des Landes bezeichnen?

Einige Zeit konnte die Kallholmens Maltbryggeri in Skelleftehamn diesen Titel für sich beanspruchen, doch seit diesem Sommer liefert die Nausta Bryggeri ihre Biere aus.

Die nagelneue Brauerei befindet sich in Slagnäs mitten in Lappland, das ja oft als letzte Wildnis Europas bezeichnet wird. Gehässige Stimmen würden wohl von Pampa oder Niemandsland sprechen.

Es stimmt schon, außer Wald und Mücken gibt es nicht viel da oben. Laut Wikipedia leben 87 Menschen in Slagnäs. Bis zur nächsten größeren Ortschaft Arvidsjaur sind es 50 Kilometer.
Zugegeben, kein optimaler Ort für einen großen Kundenstamm.

Doch das störte die beiden Brüder Max und Frank Stenberg nicht, ihre Brauerei dort zu eröffnen. Sie sind in Slagnäs aufgewachsen, die Verwirklichung ihres Traums in der Heimat lag daher nahe. Zumal in Lappland nicht nur die Luft frisch, sauber und in ausreichenden Mengen vorhanden ist, sondern auch das Wasser. Für gute Biere eine der Grundbedingungen, wie jeder weiß.

Die Brauerei besitzt zur Zeit eine beachtliche Kapazität von 80 000 Litern per Jahr, soll aber weiter ausgebaut werden. Bedingung dafür ist, dass die Produkte der Brauerei, bisher gibt es ein Stout, ein Pale Ale, ein Brown Ale und ein IPA, von den Biertrinkern angenommen werden.

Um uns eine eigene Meinung bilden zu können, hatten wir Anfang August das Pale Ale über Systembolaget bestellt. Nach drei Wochen ist es nun endlich hier in Stockholm eingetroffen. Aufgrund der weiten Entfernung nach Lappland ist das erklärlich, aber eindeutig verbesserungswürdig.

Das Bier selbst weiß aber gleich zu überzeugen. Eine angenehme Bitterkeit trifft auf eine weiche Malzigkeit. Es schmeckt nach frischem Brot und unreifen tropischen Früchten, wie beispielsweise Grapefruit und Papaya. Die Konsistenz ist recht cremig. Trotzdem ist das Bier frisch und süffig.
Ein tolles Erstlingswerk!












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