Donnerstag, 14. März 2013

Bierhauptstadt Kopenhagen- Die Stronzo Brewing Company





Der Wettstreit zwischen beiden Städten ist schon uralt und hat nur wieder eine neue Qualität gefunden. Während sich Stockholm protzig als die Hauptstadt Skandinaviens (The Capital of Scandinavia) ausgibt, ruft das in den anderen nordischen Ländern Kopfschütteln hervor. In Kopenhagen weisen sogar einige wichtige Persönlichkeiten Stockholms Anspruch energisch zurück und fordern diesen Titel für ihre Stadt ein.

Nun könnte man dieses Verhalten als kindisches Getue abtun, nur leider liegen dahinter auch handfeste Interessen. Touristen bringen viel Geld und die fahren eben lieber eher in die beste, schönste und größte Stadt, statt in die zweitbeste, zweitschönste und zweitgrößte.

Dabei braucht sich Kopenhagen eigentlich nicht zu grämen. Unbestritten gilt die Stadt als Gourmethauptstadt des Nordens. Die Stadt besitzt einen ganzen Haufen von  Sterne- und anderen guten Restaurants. Und auch der Titel der Bierhauptstadt ist ganz unbestreitbar an Kopenhagen und seine nahe Umgebung zu vergeben. Da vermag sich Stockholm abzustrampeln und vielleicht auch etwas aufzuholen bzw. nachzuholen. Kopenhagen scheint in diesem Segment immer ein Schritt voraus zu sein.

Dänische Biere hatten ja im Allgemeinen schon lange keinen schlechten Ruf, doch was in den letzten Jahren an Handwerk, auch an Unternehmergeist und vor allem an Kreativität in der Stadt am Öresund passiert, kann eigentlich nur mit der Gründerzeit verglichen werden. Brauereien, Bierfachgeschäfte und Qualitätskneipen bilden in der dänischen Hauptstadt ein dichtes Netz. Nirgendwo ist die Handwerksbierdichte größer als hier. Angeblich sind im letzten Jahr über 750 Biere in Dänemark neu eingeführt worden, davon ein großer Teil aus der Region von Kopenhagen.  

Mit zu den vielfältigsten Brauereien im Bier-Eldorado gehört ohne Zweifel die Stronzo Brewing Company. Erst im Jahr 2011 eröffnet, kann man jetzt schon ein paar Dutzend verschiedene Biere als Arbeitsnachweis vorweisen. “Bier mit Attitüde“ lautet ihr Werbespruch und auf den meisten Flaschen-Etiketten ist dann auch ganz passend ein Schnurbart (ein falscher?) abgebildet.

Heutzutage reicht es eben nicht mehr aus, nur gutes Bier zu brauen, es muss auch entsprechend vermarktet werden.Wer Biere herstellt, die Wurstverkaufers Traum, 1000 EBC oder Scottish Moustache heißen, scheint sich auch auf dieses Handwerk zu verstehen. Aber wie schlagen sich eigentlich die Biere der Stronzo Brewing Company?




Obstkuchen? Bier!



Stronzo Fruit Cake, 10 % Alk., Dänemark, Bie´s Bryglab in Farum für Stronzo Brewing Co.


Beschreibung:

Ein Sour-Ale (Sauer-Ale). Mit Brombeeren und Zucker hergestellt. Unpasteurisiert und ungefiltert, zusätzlich mit Flaschengärung. Im Glas zeigt sich ein schönes Rot. Ein starker säuerlicher Geruch mit einem Hauch von Obst steigt sofort in die Nase.
Schmeckt dann auch vor allem sauer, dann zeigen sich die Beeren, Grapefruit und Hefe, trocken und ohne Süße. Sehr ausgefallenes und überzeugendes Bier, passt aber eher für warme Sommerabende.







Entweder gute Augen oder eine Lupe. Der Text zum Stout.



Stronzo Swagger Juze, Rye Stout, 8 % Alk., Belgien, DeProef Brouwerij in Lochristi Belgien für  Stronzo Brewing Co.in


Beschreibung:

Das Bier mit den Welpenaugen! Ein ellenlanger Text in Kreisform will zum Kaufen anregen, erzeugt aber den Eindruck von einiger Langeweile beim Brauer. Wahrscheinlich ist er mit seiner eigentlichen Arbeit nicht ausgelastet. Beim Eingießen zeigt sich ein dunkles und cremiges Roggen-Stout, das nach Getreide mit Schokolade riecht. 
Schmecken tut es auch und zwar nach Schokolade, Vanille, Kaffee. Neben der gehörigen Portion Malzsüße, steht auch noch eine ausgeprägte Bitterkeit daneben, die sich dann eine Weile im Mund hält. Ein schönes Stück Bier!






Bier mit Attitüde. Das Walrus Punch von Stronzo



Stronzo Walrus Punch, India Pale Ale, 6,9 % Alk., Dänemark, In der Ørbæk Bryggeri von Stronzo Brewing Co.


Beschreibung:

Hier wurde ein kleiner Haufen verschiedener Malz- und Hopfensorten zum Bierbrauen benutzt. 
Es ist orangefarben und besitzt einen hopfenintensiven Geruch. Es schmeckt trocken und hopfenbitter, daneben zeigt sich süße Schokolade und Apfel. Leckeres Bier!




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