Mittwoch, 20. November 2013

Weihnachtsbiere 2013 (Teil I)






Wenn man den Medienberichten Glauben schenken will, sollte man Dänemark am ersten Freitag im November unbedingt meiden. An diesem Tag kommen dort traditionell die Weihnachtsbiere in den Verkauf und genau das soll dann in der Folge zu einer kräftig steigenden Kriminalitätsrate führen.

Ich weiß nicht, ob Weihnachtsbiere als einfache Erklärung  ausreicht. Dass die Polizei aber an diesem Tag ebenso traditionell verstärkt Alkoholkontrollen durchführt und damit auch die Wahrscheinlichkeit des Erwischt werden steigt, stelle ich einfach mal so daneben.
Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass alle Berichte über den dänischen Weihnachtsbierwahnsinn, die hier in Schweden zirkulierten, auf eine einzige TT-Meldung zurückzuführen ist.

Dänemark feiert also schon seit 1989 den sogenannten Weihnachtsbiertag ( J-dagen ). Zurück geht das auf die  kluge Vermarktungsstrategie der Tuborg-Brauerei, die an diesem Tag ihr neues Weihnachtsbier präsentiert und unter vielem Trara zu den Bierausschenkstellen ausfährt.

Wie das mit den beliebten Tradition so ist, sie werden schnell von den anderen übernommen. In diesem Jahr wurde nun der erste J-dagen in Stockholm veranstaltet. Der Carlsberg-Konzern ließ am 09.November werbewirksam eine Auswahl von zehn Bierausschankstellen in der Innenstadt von einer Pferdekutsche mit dem Fässern des neuen  Weihnachtsbiers der Marke Falcon beliefern.

Die Zeit wird zeigen, ob diese Einführung  von Tradition Erfolg haben wird.

Im Nachhinein ist mir jedenfalls keine Meldung von angestiegener Kriminalität zu Ohren gekommen.

In ganz Skandinavien stehen jetzt also die Weihnachtsbiere auf dem Tisch. Den Überblick über das Angebot zu behalten, fällt ungemein schwer. Allein in Schweden stehen 51 verschiedene Marken bzw. Sorten in den Regalen von Systembolaget. Dazu kommen die Biere, die nur über Bestellung erhältlich sind und die vielen Leichtbierversionen aus den Supermärkten. In den anderen Ländern sieht es ähnlich aus.

Ein paar gute Ausgaben haben wir für euch herausgepickt und stellen sie heute und in den folgenden Wochen vor. Ist ja noch ein bisschen Zeit bis zum Weihnachtsfest.







Ölvisholt Jolabjor 2013, Smoked Bock, 6,5 % Alkohol, Island, Ölvisholt Brugghus



Vielleicht ist es nicht politisch korrekt, wenn ich das sage, aber der Troll auf dem Etikett ist ein Prachtbeispiel für Hässlichkeit.  Außerdem macht er mir ein bisschen Angst. Wollt ihr mich so nach Island locken?

Der Inhalt der Flasche dagegen überzeugt wie jedes Jahr: ein bernsteinfarbenes Bockbier mit milden Rauchcharakter. Dieser Rauchgeschmack ist nicht jedermanns Sache, aber er passt hervorragend.

Dazu kommt noch eine Portion Malz- und Karamellsüße. Pfefferkuchengewürze runden das Bier ab. Gut und lecker!









Ølfabrikken Jule Ale,  American Strong Ale, 7,3 & Alk., Dänemark, Harboes Bryggeri/ Bryggeriet Ølfabrikken, nach anderen Angaben in Estland hergestellt

Hier haben wir ein Ale, das u.a. mit Weizenmalz gebraut wurde. Es hat zwar eine dunkle Farbe, ist dann aber trotzdem mit der Weizenbier typischen Säuerlichkeit ausgestattet.
Außerdem hat man Rohrzucker zu seiner Herstellung benutzt, was dem Bier eine zusätzliche Süße verleiht.
Und da wohl noch ein bisschen Weihnachten fehlte, hat man auch noch Koriander und Zimt hinzugefügt.

Herausgekommen ist ein gutes und eigenwilliges Bier!








Dugges Christmas idjit, Imperial Porter, 9,5 % Alk., Schweden, Dugges Ale & Porterbryggeri

Dieses Bier ist wie eine Bombe. Dunkel wie die Nacht, stark wie ein Bär, liebreizend wie eine Prinzessin!

Geruch nach Kaffeebohnen und  Schokolade. Im Geschmack zeigt sich wieder der in diesem Jahr beliebte besonders geräucherte Malz, viel Süße, leichte Bitterkeit, Brot und Kuchen.

Ein lang anhaltender süßer Kaffeegeschmack macht dann das i-Tüpfelchen.

Tolles Weihnachtsbier!




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