Montag, 18. Februar 2013

Sorbon - Bierausschankstellen Teil 3





Die Lage des Restaurants könnte kaum schlechter sein. Das Sorbon befindet sich in Bromma, ein gutes Stückchen von Stockholms Innenstadt entfernt, direkt neben dem meist befahrenen Kreisverkehr der schwedischen Hauptstadt. Zu jeder Tageszeit quält sich hier der Stadtverkehr eher weniger flüssig durch seine sechs (!) Ein-bzw. Ausfahrten. Abgasluft hängt in der Luft.Die Ausmaße des Lärms kann man sich selbst ausrechnen.

Die Lage ist also so schlecht, dass sie beinahe wieder gut ist, weil nämlich jeden Tag tausende potentielle Kunden an den Fenstern dieses Biertempels vorbeirauschen. Natürlich ist das nur eine sinnlose Vermutung. Wer weiß schon, wer von den vielen Autofahrern bei passender Gelegenheit zurück kommt? Wenigstens gibt es da für die Gäste des Restaurants bei Langeweile immer etwas zu sehen.


Stets mindestens fünfzehn verschiedene Biere vom Fass



Nein, natürlich glaube ich nicht, jemand könnte im Sorbon an Langeweile leiden. Das verhindern allein schon die angebotenen Biere. Es wartet eine riesige Auswahl von ihnen auf trinkfreudige Besucher. Auf Fass stehen jederzeit mindestens fünfzehn verschiedene Biere bereit. Dabei achtet man schon länger gewissenhaft auf eine ausgewogene Verteilung der Biersorten. Vergessen sind die Zeiten, in denen hier aus Prinzip keine Lagerbiere vom Fass serviert wurden.

Es gibt dabei keine Region der Welt, die dabei besonders bevorzugt wird. Amerikanische, deutsche, belgische, tschechische Biere sind oft vertreten. Skandinavische Biere hängen eigentlich immer mit am Zapfhahn, darunter auch stets ein Gebräu, das exklusiv nur für das Sorbon von verschiedenen Handwerksbrauereien (in der Vergangenheit beispielsweise von Ölvisholt auf Island) hergestellt wird.



Überall was zu entdecken


Dazu kommen dann noch hunderte verschiedene Biere auf Flasche. Leider hält die Karte mit der Masse nicht Schritt und hat viele Lücken. So fehlten auf ihr zum Beispiel die lokalen Biere. Beim Besuch sollte man also unbedingt bei den Kühlschränken schmulen, um ja nichts zu verpassen. Ich weiß, das ist ein Luxusproblem, musste aber mal angesprochen werden. 
Die Angestellten stehen dem Gast bei diesem Problem aber geduldig zur Seite. Manchmal darf man auch mal einen Schluck kosten, was die Auswahl erleichtert und diese Bierausschankstelle nur noch sympathischer werden lässt.


Das Sorbon wirkt schön urig. Überall gibt es was zu entdecken, an den Wänden hängen Utensilien aus der Bierwelt und andere Dinge herum. Dazu passend ist das Publikum angenehm normal. Hier trifft man den bierinteressierten Vorstadtbewohner, aber auch Familien, die einfach nur mal essen gehen wollen. Ein für Stockholm eher seltener Anblick. Das Essen ist gut, ohne etwas Besonderes zu bieten. Das Hauptaugenmerk liegt also eindeutig beim Bier.

Das ist auch der Grund, warum man die Innenstadt verlassen und sich auf den Weg nach Bromma machen sollte. Wer gute Biere aus aller Welt zu schätzen weiß, ist hier bestens aufgehoben.

Im Sommer kann man Übrigens auch draußen sitzen. Dann versucht eine durchsichtige Schutzwand  den Verkehrslärm abzuhalten. Das ist vielleicht nicht von Erfolg gekrönt, aber dort einen freien Platz zu finden, gestaltet sich trotzdem meist schwierig. 


Sorbon

Kvarnbacksvägen 135
168 74 Bromma





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